„Etwas“ an die Jugend weiterzugeben – vielleicht auch ein wenig zu prägen – ist dabei Stiegers große Triebfeder für seine Forschungs- und Lehrtätigkeit. Die unternehmerische Erfahrung gestalten zu können, Lösungen zu entwickeln, Ideen umzusetzen, zu installieren und auch entsprechende Erfolge zu haben, ist für ihn heute ein ideales Fundament für seine Aufgabe in der Wissenschaft.
Es ist unübersehbar, das Thema der Energiewende nimmt Fahrt auf, raus aus den fossilen Energieträgern, hin zu erneuerbaren, alternativen Energiequellen. Worauf führen Sie die spürbare Zunahme der Beschleunigung zurück?
Aus meiner Sicht hat sich das Thema seit den 70er Jahren kontinuierlich aufgebaut und umfasst im Wesentlichen vier Aspekte.
Worin sehen Sie die größten Herausforderungen in diesem Transformationsprozess?
Ökologisierung ja, Transformation ja, aber sie darf nicht weh tun. Das heißt, die Gesellschaft ist für die Ökologisierung, solange die Qualität, der Komfort nicht schlechter wird. In der gesamten Betrachtung sind wir in Österreich stark auf den Strom als Energiequelle fokussiert. Die Technologien, konventionelle Stromerzeugung durch erneuerbare Energien wie Sonne und Wind zu substituieren, sind vorhanden. Wenngleich wir hier mit dem Phänomen der „Dunkelflaute“ konfrontiert sind – ein Fachbegriff in der Wissenschaft – das heißt, wenn kein Sonnenlicht genutzt werden kann oder kein Wind weht. Diesen Begriff möchte ich durch eine Facette erweitern, nämlich um die „trockene“ Dunkelflaute, die dann eintritt, wenn bei geringem Niederschlag entsprechende Wassermengen für die Stromproduktion fehlen.
Wir verfügen auch über eine enorm hohe Stromversorgungsqualität, niemand würde in Österreich Stromausfälle hinnehmen, wie sie in anderen Regionen der Welt, ja selbst in Ländern der europäischen Union durchaus an der Tagesordnung sind. Das Stromsystem ist fragil und man muss bei den Transformationsschritten darauf achten, dass man nicht im guten Glauben, etwas Positives zu tun, das Stromversorgungssystem überfordert. Als Beispiel nenne ich die Luftwärmepumpe. Diese ist solange sinnvoll, solange aus einem Teil Strom vier Teile Wärme generiert werden, dieses Verhältnis kann jedoch an kalten Tagen nicht erreicht werden. Um einen Teil Wärme zu produzieren, benötigt man im schlimmsten Fall einen Teil Strom und dies macht keinen rechten Sinn.
Was sind aus Ihrer Sicht dann interessante, alternative Ansätze?
Grundsätzlich muss man sagen, dass unsere Gesellschaft zu stark auf die Energieaufbringungsseite und weniger auf die Verbrauchsseite konzentriert ist. Bei der Aufbringungsseite wird wiederum sehr starkes Augenmerk auf den Strom gelegt, obwohl bereits auch andere Technologien zur Verfügung stünden. Ein spannender Lösungsansatz ist, die industrielle Abwärme, die ja in sehr großer Menge vorhanden ist, effektiv und effizient auf ein, von bestimmten Industriezweigen benötigtes, hohes Temperaturniveau für weitere Prozessschritte zu bringen.
Mit dem Einsatz von Wärmepumpen, wie dem Upgrader95° können fossile Energieträger substituiert werden, aber nicht nur in der Industrie, sondern auch in der Infrastrukturversorgung kommt innovativen Wärmepumpen bei der Versorgung mit Fernwärme und Warmwasser, bei der auch entsprechend hohe Temperaturniveaus benötigt werden, eine enorme Bedeutung zu.
Abschließend möchte ich noch unterstreichen, dass die Energiewende, weg von den fossilen Energieträgern, zu den erneuerbaren dezentral ist und es nicht die eine Lösung für alles gibt. Nein, es sind individuelle Lösungen gefragt. Die Wärmepumpentechnologie, wie der Upgrader95° steuern einen effektiven und effizienten Beitrag am Weg zur Energiewende bei.